Die Idee entstand in Uganda: es geht darum, dass Mutter und/oder Vater, die an HIV/AIDS erkrankt sind, Erinnerungen, familiäre Wurzeln, Traditionen und Wünsche für das Kind aufschreiben. Wenn die Eltern sterben, bleibt den Waisen dieses wichtige Erinnerungsstück, in dem auch stehen kann, welche Rechte das Kind hat bzw. was es erben soll, damit nicht Verwandte auch noch das letzte Hab und Gut wegnehmen. Bekannt wurde dieser Gedanke auch durch den schwedischen Krimi-Autor Henning Mankell, der sich sehr mit Afrika indentifiziert und viele Jahre in Mosambik gelebt hat.
Die deutsche Regisseurin Christa Graf hat einen viel beachteten Film über ⇒Memory books gedreht.
Wir in Haar machen nun folgendes: wir kaufen A5-Schulhefte und Hüllen, die wir bisher von Schreibwaren Willerer zu einem Sonderpreis bekamen. In den Haarer Grundschulen laufen regelmäßig Aktionen, bei denen jedes Kind einen Heftumschlag zeichnet. Viele Lehrer erklären den Schülern worum es geht, ihr Horizont wird erweitert und das Mitempfinden geweckt. Es sind teilweise rührende Bilder sogar mit tröstenden Texten entstanden. In diese Hefte legen wir eine Stichwortliste in Kisuaheli ein; die Lehrer erhalten sie in deutsch (siehe unten). Aber die Kultur des Schreibens ist in Tansania nicht so verbreitet. So musste ein Seminar gehalten werden, bei dem die Evangelisten lernten, solch ein Memory book zu beginnen, um dann im Schneeballsystem das Projekt zu propagieren. Inzwischen haben wir schon mehrere hundert Erinnerungsbücher nach Ilembula geschickt. An dieser Aktion beteiligen sich – nach Einweisung von Gerlinde und Andrea Rückert – auch Hort- und Schulkinder aus Gräfelfing. ⇒Für unser Kind Kwa mtoto wetu (neu)