Da die politische Gemeinde von Haar uns einen Lagerraum für die Partnerschaftsarbeit mit Tansania zur Verfügung stellt, können wir das ganze Jahr über Sachspenden sammeln, die zweimal jährlich – zusammen mit Paketen aus anderen Gemeinden von München Ost/Südost – in Container verladen werden. Die Kosten für einen cbm betragen ca. € 140 – das entspricht etwa 20 Bananenkartons. Dafür sammeln wir zur Zeit Nähmaschinen, Fahrräder, Computer, Mobiltelefone, Artikel für den Schulbedarf – besonders auch für blinde Schüler, Bälle, Sportkleidung, Schuhe, Modeschmuck, Besteck und Werkzeug. Bitte spenden Sie uns diese Dinge aber nur in sauberem, funktionsfähigen Zustand – so, als würden Sie diese auch selbst noch verwenden; sonst müssen wir sie entsorgen. Die technischen Geräte – Mobiltelefone, Computer, Drucker – werden vorher überprüft, auch die Nähmaschinen werden unentgeltlich kontrolliert. Frauen der Faraja-Gruppen freuen sich über geschenkte Handys. Mobiltelefone sind nicht nur die einzige Kommunikationsmöglichkeit in einem Land ohne Festnetz-Telefonie, sie unterstützen seit neuestem auch Geld-Transfers und bargeldlose Bezahlung.
Der Gebrauchtkleider-Handel in Afrika Ruin der Textilindustrie durch Altkleider – eine Mär
Seit Mitte der 1990er Jahre wird in Fernseh- und Zeitungsbeiträgen immer wieder behauptet, durch den Gebrauchtkleiderhandel aus Europa (und den USA) wäre die tansanische (und andere afrikanische) Textilindustrie mit 80.000 Arbeitsplätzen zerstört worden – mit so plakativen Titeln wie „Die Altkleiderlüge“. Eine Lüge sind diese nachweislich falschen Berichte! Richtig ist, dass in den 1980er Jahren aufgrund der Vorgaben von Weltbank und IWF die Subventionen für die nicht überlebensfähige Textilindustrie (überwiegend in chinesischem Besitz!) eingestellt werden mussten – das überlebten die meisten Produzenten nicht. Eine Folge davon war, dass 1987 die bestehenden Importverbote aufgehoben wurden. Seit 2004 wurden die falschen Behauptungen mehrfach von anerkannten Organisationen widerlegt, u.a. vom Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) und dem Dachverband FairWertung (www.fairwertung.de). Tatsache ist, dass durch die Secondhand-Textilien nicht Arbeitsplätze vernichtet, sondern geschaffen wurden – allein in Tansania etwa 30.000: in einer weit verzweigten Wertschöpfungskette sind Händler und Schneiderinnen beteiligt! So helfen die Importe, die Armut zu lindern und die Menschen können sich qualitativ gute Ware zu fairen Preisen kaufen. Mitumba, wie Gebrauchtkleidung genannt wird, ist in allen Bevölkerungsschichten sehr beliebt und die Bekleidungsgrundlage der meisten Menschen in Afrika. Lesen Sie dazu den Artikel ⇒“Altkleider machen Leute„ aus der Zeitschrift Mission EineWelt, Ausgabe Dezember 2012-Februar 2013