In Tansania gibt es keine Kirchensteuer; die Gemeinden müssen sich, ihre Mitarbeiter und ihre so wichtige Sozialarbeit aus der Kollekte finanzieren. Und davon müssen sie auch noch was an die Einrichtungen ihrer Landeskirche, abführen. Die Pfarrer bekommen ein – für tansanische Verhältnisse – normales Gehalt, die Evangelisten aber nur umgerechnet etwa 20 Euro monatlich; die meisten von ihnen sind daher auch Bauern mit einem Stück Land, von dessen Ertrag sie hauptsächlich leben.
Wenn es unsere Mittel erlauben – und das sind in erster Linie nicht zweckgebundene Spenden – versuchen wir auch immer, die Kirchengemeinde und ihre Mitarbeiter zu unterstützen. Das gilt insbesondere auch für die pensionierten Mitarbeiter der Kirche, die überhaupt keine Rente erhalten. Da der Ertrag der Felder so wichtig ist, haben wir den Evangelisten Geld für Dünger gespendet; lieber wäre es uns, wenn das Getreide natürlich wachsen würde, doch der Boden ist dafür nicht ergiebig genug. Ein großer Fortschritt war 2018 die Gründung einer Landwirtschaftsgruppe ⇒ „Agriculture Revolution“, der mehr als 50 Menschen aus den drei Gemeinden, dem Krankenhaus, der Krankenpflegeschule, dem Dekanat und der „TUGIMBAGE“-Gruppe angehören.
Seit dem UN-Schuldenerlass 2000 sind in Tansania viele Sekundarschulen (Secondary School) entstanden; inzwischen müssen bei den öffentlichen Schulen keine Gebühren mehr entrichtet werden, bei den besseren privaten Schulen können sie aber recht hoch sein. Aber auch weiterhin fallen für Nebenkosten wie die Verpflegung Kosten an. Hier haben wir seit einigen Jahren den kirchlichen Mitarbeitern geholfen – Ausbildung für die Jugend ist eines der wichtigsten Ziele der Partnerschaftsarbeit. Vor einigen Jahren konnten wir auch einzelne junge Menschen bei der Finanzierung ihres Universitätsstudiums helfen. Wegen der sehr hohen Kosten – z.T. mehr als € 1.500 pro Jahr – unterstützen wir Studenten aktuell nicht mehr.
Aber auch die Evangelisten wollen lernen: Englisch – damit sie sich besser mit ihren Partnern und Freunden aus Ujerumani (Deutschland) unterhalten können! Klar, dass wir uns da aus den Booksale-Einnahmen an den Lehrerkosten beteiligen.
Ganz wichtig ist in jedem Dorf die Kirche als DER soziale Treffpunkt – und wer schon einmal Gottesdienste in Tansania erlebt hat, kann das nur bestätigen. Aber auch hier fehlt das Geld an allen Ecken und Enden. 2012 halfen wir bei der Renovierung der Kirche in Ilembula, die vor 100 Jahren (!) von deutschen Missionaren erbaut wurde. Baumaßnahmen unterstützen wir nur in sehr begrenztem Umfang, z.B. beim Neubau der Kirche in Luvande oder dem notwendigen Neubau eines Gemeindehauses in Ilembula.