Mädchen-Toiletten – die Vorgeschichte

Bei ihren Besuchen in 2015 und 2017 fielen Helga und Jochen Döring immer die teilweise katastrophalen baulichen Zustände der Schülertoiletten an den Grundschulen auf.

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Dazu ein Bericht von Helga Döring:

Bei jedem unserer Besuche in Ilembula gehen wir auch in alle Schulen der beiden Gemeindegebiete. Im Jahr 2014 fragte uns der Rektor der Grundschule in Hanjawanu, Betrant Mbena, ob wir den Bau von Schultoiletten unterstützen könnten. Darum kümmert sich der Staat am allerwenigsten. Wir bekamen eine Zeichnung für die Toilette mit vier Abteilen und einen Kostenvoranschlag (BOQ) über umgerechnet € 1.600. Das Projekt war aber wohl zu anrüchig…

Im Oktober 2015 fanden die ersten – von Booksale finanzierten –  Aufklärungsseminare an den Schulen dort statt. Die beiden jungen Seminarleiterinnen teilten uns danach unter anderem mit, dass viele Mädchen während ihrer Menstruation nicht in die Schule gehen, weil die Toiletten so schrecklich sind: keine Tür, kein Wasser, keine Ablage, kein Abfalleimer.

Deshalb haben wir uns bei unserem Besuch 2017 gezielt die Schultoiletten angeschaut. Am schlimmsten war die in Iponda (links), wo der Sturm das Wellblechdach der Mädchentoilette weggerissen hatte. Als wir wieder Hanjawanu besuchten, zeigte uns Rektor Mbena ein neues Toilettengebäude (noch im Bau), das sie selbst (Eltern, Dorf) gebaut hatten … von uns war ja keine Hilfe gekommen. Sie brauchen aber noch ein 2. Toilettenhaus.

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Auf dem BOQ von 2014 zeigte er mir dann, welche Posten gekürzt worden waren, so dass sie auf knapp € 1.000 gekommen sind. Herr Mbena bekräftigte, dass Eltern und Dorfgemeinschaft ihren Beitrag dazu leisten müssen/wollen. Bei einer Eigenbeteiligung von 54% sind damit ca. € 450 als Zuschuss für ein Toilettengebäude erforderlich..

Ich erzählte vom neuen EMG-Projektseminar, das möglichst mehrere Schulen unterstützen möchte. Den Kostenvoranschlag von Hanjawanu wollen wir nun bei der Realisierung des P-Seminars als Richtlinie verwenden.

P-Seminar VI